Zur Kolumne

25 Beispiele, wie lokale und regionale Organisationen aus Politik und Zivilgesellschaft
das Internet für ihre Kampagnen und ihre Kommunikation erfolgreich nutzen können –
Unsere Reports des Jahres 2010:

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

In diesem letzten Report für 2010 schreiben wir das erste mal nicht über eine Kampagne, die wirklich umgesetzt worden ist und etwas bewegen konnte. Stattdessen wollen wir zum Jahresabschluss eine fiktive Kampagne beschreiben, die es zwar so noch nicht gegeben hat, die aber in dieser oder ähnlicher Form jederzeit irgendwo durchgeführt werden könnte. Und wir tun das ausnahmsweise gleich über zwei Seiten. Wir wollen mit diesem Beispiel zeigen, dass für gute Kampagnenideen nicht immer viel Geld und viele Mitarbeiter nötig sind, sondern dass auch kleine, lokale Kampagnen mit den richtigen Ideen zu einem Erfolg werden können. Wir wünschen frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Kampagnenjahr!Lesen »

Provokation verbreitet sich im Internet

Im aufgeheizten Schweizer Abstimmungskampf zur so gennanten »Ausschaffungsinitiative«, der Abschiebung »kriminieller Ausländer«, taucht die Internetseite einer neuen Organisation OLAF auf. In einem YouTube-Film vertritt der Vorsitzende, Dr. Alois Stocher, eine noch extremere Position als die rechtspopulistische Urheberin der Volksinitiative. Schnell wird die Kampagne durch die Medien aufgegriffen. Nach diesem Auftakt begleitet OLAF mit Aktionen den ganzen Abstimmungskampf und findet in der Satire einen Weg, um die extremen Forderungen der Initiative deutlich zu machen.Lesen »

Bayern nutzt Onlineplattform zur Bürgerbeteiligung

Als erstes Bundesland bezieht Bayern seine Bürger beim Erstellen des neuen Regierungsprogramms mit ein. Über die Internet-Plattform »Aufbruch Bayern« konnten die Bürger zwischen dem 1. Juli und dem 31. August 2010 Vorschläge zur Verbesserung der Familien-, Bildungs- und Innovationspolitik einreichen, diese diskutieren und bewerten. Um die Beteiligten zum Mitmachen zu bringen, wurden die Zielgruppen auf dem jeweils passenden Weg online angesprochen.Lesen »

Das Teilen sichtbar machen

Einen Monat lang teilen Bürgerinnen und Bürger, Selbstständige und Firmen aus Frankfurt mit Bedürftigen. Die Teilnehmer des Projekts FRANKFURT TEILT entscheiden selbst, was sie teilen – der eine spendet einen Nachmittag lang die Hälfte seines Stundenlohns und ein anderer kauft ein Brötchen für den Obdachlosen in der U-Bahn. Auf der Internetseite und in den sozialen Netzwerken macht jeder selbst sein Engagement für andere sichtbar und animiert so Bekannte und Freunde, auch etwas aus ihrem Leben zu teilen.Lesen »

Konsumenten fordern Fairness in der Textilbranche

Die entwicklungspolitische Organisation »Erklärung von Bern« organisiert Konsumenten zu einer Protestbewegung gegen die Lohnpolitik der Modelabels. Mit den drei einfachen Online-Kampagnenschritten Protestieren-Weitererzählen-Spenden schuf die Kampagne ein breites Bewusstsein, dass Konsumenten erstens Macht haben und zweitens Konzerne mehr Verantwortung tragen sollten für faire Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens.Lesen »

Plakatierhelfer mit Straßenparty mobilisieren

2009 standen in Deutschland innerhalb eines Jahres zwei große Wahlkämpfe an. Nach der Europawahl im Juni mussten die Parteien für die Bundestagswahl im September ihre Aktivisten ein weiteres Mal für einen großen Einsatz gewinnen. Weil das Kleben von Plakaten vielen als besonders undankbare Aufgabe galt, drehte die Grüne Partei in Hamburg hier den Spieß um und machten das Plakatieren zum Party-Event.Lesen »

Zur richtigen Zeit mobilisieren

Mit einer Online-Petition wollte eine Frankfurter Agentur den Deutschen Fußballbund dazu bringen, den Empfang der Nationalmannschaft nicht wie zuletzt in Berlin zu veranstalten, sondern traditionsgemäß auf dem Balkon des Frankfurter Rathauses. Mit ihrer Forderung verschafften sie vielen Fußballfans Gehör, die dieses Anliegen teilten. Der Zeitpunkt des Aufrufs, just zur Weltmeisterschaft, sorgte für breite Aufmerksamkeit und Unterstützung der Petition. Lesen »

Unterstützer als politische Botschafter gewinnen

In ihrer Online-Kampagne im Landtagswahlkampf 2010 ermutigte die CDU Nordrhein-Westfalen ihre Mitglieder und Unterstützer, zu politischen Botschaftern im persönlichen Bekanntenkreis zu werden. Um ihnen eine Anlaufstelle im Netz zu bieten, bündelte die Partei Kampagnenmaterialien auf der Seite »NRW für Rüttgers«. Hier mischten sich offizielle Beiträge des Kampagnenteams mit Beiträgen von freiwilligen Unterstützern.Lesen »

Mit Onlinespenden zu Plakaten in ganz Deutschland

Als CDU/CSU und FDP ihre Pläne bekannt geben, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern, wollen die Grünen das verhindern. Um die nötigen finanziellen Mittel für eine Kampagne zu erhalten, setzen sie auf die so genannte Plakatspende: Auf einer Internetseite ermöglichen sie ihren Anhängerinnen und Anhängern, ein Plakat zu spenden und selbst auszuwählen, wo dieses hängen soll. Auf diese Weise macht die Partei die Wirkung der Spenden erlebbar.Lesen »

Mitglieder als Botschafter organisieren

Die Jugendorganisation der SPD – die Jusos – setzte bei den Wahlen in Nordrhein-Westfalen auf Person-zu-Person-Mobilisierung. Anstatt die eigenen Ressourcen auf Medienarbeit und Online-PR zu konzentrieren, baute sie ganz auf ihre eigenen Mitglieder als Botschafter. Diese verbreiteten die Wahlkampfbotschaft, den Regierungswechsel für ein rotgrünes »NRW von morgen«, in ihrem eigenen Umfeld. Das Internet war dabei das wichtigste Organisationsinstrument.Lesen »

Vorbilder provozieren für mehr Wahlbeteiligung

Kurz vor der Bundestagswahl 2009 haben Prominente aus allen Gesellschaftsschichten in einem Video auf YouTube dazu aufgerufen, die Wahl zu boykottieren. Der Appell wurde innerhalb einer Woche von vielen Medien als ein Skandal bezeichnet. Zehn Tage später lösten dieselben Prominenten die Kampagne auf: Mit ihrer gezielten Provokation wollten sie dem Thema Wahlbeteiligung Aufmerksamkeit verschaffen – und riefen zur Wahl auf.Lesen »

Neues Kleid macht alten Newsletter erfolgreich

Nicht einmal eine Stunde nach dem Ende des TV-Duells zwischen den beiden Spitzenkandidaten Jürgen Rüttgers (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf 2010 informierte die CDU die Abonnenten ihres E-Mail-Newsletters. Damit bot sich der Partei die Möglichkeit, noch vor den traditionellen Medien ihre eigene Sichtweise auf das TV-Duell und weiterführendes Material zu verbreiten. Mit dem Einbau interaktiver Elemente konnten die Inhalte des Newsletters auch in Sozialen Netzwerke verbreitet werden.Lesen »
Report Nr. 21

Vom Facebook-Freund zum Mitglied

Das Schweizer Arbeiterhilfswerk SAH spricht mit einer mehrstufigen Kampagne neue Personen ganz unverbindlich über Facebook an und will diese schrittweise an sich binden, bis sie zu neuen Mitgliedern des Hilfswerks werden. Als Aufhänger dafür nutzen sie die Fußball Weltmeisterschaft in Südafrika, einem Land, wo sich das Hilfswerk seit langem engagiert. Mit einer Online-Petition gegen Ausbeutung der Arbeitskräfte rund um die Weltmeisterschaft stellen sie einen ersten Kontakt her. Ein Online-Film, ein Tippspiel und Fundraising intensivieren den Kontakt und per E-Mail fordern sie schlussendlich zum Beitritt auf.Lesen »

Jungwähler mobilisieren Potsdam

Der Stadtjugendring Potsdam veranstaltete einen Wettbewerb, bei dem die Potsdamer junge Gesichter für eine Mobilisierungskampagne zur Kommunalwahl bestimmen konnten. Die Bewerber dafür kämpften in ihrem Bekanntenkreis um Stimmen und erlebten so einen eigenen Wahlkampf, bevor der richtige zur Potsdamer Stadtverordnetenversammlung begann. Bei der Stimmabgabe auf der Website des Wettbewerbs kamen die Bekannten der Wettbewerbskandidaten in Kontakt mit der Kommunalpolitik und ins Gespräch mit den Kandidaten der Kommunalwahl – und erfuhren, wie die Stimmabgabe für diese funktioniert.Lesen »

Münchener mobilisieren 4.500 Personen gegen Nazis

Als die Mitglieder eines Münchener Stadtteilparlaments erfahren, dass Rechtsradikale zu einer Demonstration aufrufen, ist ihnen klar, dass sie etwas dagegen unternehmen werden. Weil sie nur etwas mehr als drei Woche Zeit haben, setzten sie auf eine Website und auf Facebook. Unter dem Motto »München ist bunt!« mobilisieren sie im Rahmen eines Kulturfests für ein tolerantes Miteinander und gegen Nazis rund 4.500 Teilnehmer.Lesen »

Hilfswerk stellt eigenen Namen zur Wahl

Um in der Schweizer Bevölkerung zu mehr Bekanntheit und Legitimation zu gelangen, hat das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) eine Abstimmung lanciert: Jeder kann sich zum zukünftigen Auftritt und Namen des Hilfswerks äußern. Denn während das HEKS in den Kirchen gut verankert ist, kennt es die breite Bevölkerung wenig, was vor allem dem wenig aussagekräftigen Namen zugeschrieben wird. Mit dem Aufruf «Mein Hilfswerk» lädt das HEKS offen dazu ein, zwischen dem aktuellen Akronym HEKS als Namen und einem von zwei neuen Namen auszuwählen. Bislang haben bereits 8.000 Menschen an der Abstimmung teilgenommen.Lesen »

Den Wahlkampf zu den Unterstützern tragen

Nicolas Galladé kandidierte für die Winterthurer Stadtregierung. Um gezielt Kontakte aufzubauen und zu pflegen, nutzte er eine Wählerdatenbank für die Kommunalpolitik. Mit ihr fand er den persönlichen Draht zu jüngeren Wählern. Während der Schlussmobilisierung erreichte er jeden Zehnten seiner 12.000 Wähler persönlich. Er bat sie nicht nur, selbst zur Urne zu gehen, sondern auch ihre Bekannten dafür zu motivieren.Lesen »

Stadt fragt Bürger nach Sparmöglichkeiten

Die deutsche Großtadt Solingen ist hoch verschuldet. Anstatt wie in Deutschland üblich von oben herab zu entscheiden, wo und wie gespart wird, will das Stadtparlament die Bürger in diese Entscheidungen mit einbeziehen. Über eine Internetplattform macht der Rat den Bürgern Sparvorschläge und fordert sie auf, diese zu bewerten und selbst Vorschläge einzureichen. Die Bevölkerung kann so nicht nur mitreden, sondern trägt Entscheide auch besser mit.Lesen »

Stiftung holt Jugendliche ins Boot

Eine schweizerische Stiftung nutzte eine Preisverleihung gezielt für den Aufbau neuer Kontakte zu Jugendlichen. Der für sein Engagement gegen Rassismus ausgezeichnete Musikstar Stress erklärte sich bereit, Botschafter einer interaktiven Kampagne zu sein: Jugendliche, die zusammen mit Stress ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollten, konnten persönliche Videoschnipsel auf die Website der Kampagne hochladen. Aus diesen entstand der Videoclip zu einem Stress-Song. Die Stiftung gewann so für ihre Anliegen nicht nur die Aufmerksamkeit der jungen Generation. Sie baute auch längerfristig nutzbare Beziehungen zu Jugendlichen auf, die sich gegen Rassismus einsetzen wollen.Lesen »

Einfach in den Online-Kommunalwahlkampf

Die nordrhein-westfälischen Grünen ermöglichten ihren Ortsparteien und Kandidaten in den Kommunalwahlen einen einfachen und effizienten Online-Wahlkampf. Sie stellten ihnen eine kostenlose Blog-Plattform zur Verfügung. Mit diesem konnten sie vor Ort Präsenz markieren und mit Interessierten Diskussionen führen. Weil sie sich zudem untereinander austauschen und vernetzen konnten und so mehr Aufmerksamkeit erhielten, rückten sie auch ins Zentrum der parteiübergreifenden Online-Debatte.Lesen »

Begegnungen mit Bürgern im Internet anstoßen

Im Wahlkampf um das Oberbürgermeisteramt nutzt der Herausforderer das Internet wie früher den Dorfplatz. In Sozialen Netzwerken wie Facebook wirbt er nicht um Fans, sondern redet mit seinen Bekannten. Deren Freunde werden darauf aufmerksam und lernen so den Kandidaten von seiner persönlichen Seite kennen. Daraus entsteht, in den Straßen oder bei Veranstaltungen, ein persönliches Gespräch.Lesen »

Wie die Grünen ihre Wahlentscheider wecken

Drei Wochen vor den Kommunalwahlen in der Region Zürich haben die Grünen die Mobilisierungsaktion »Mitbestimmen« lanciert. Junge Wähler bestellen sich auf Facebook eine Wahlerinnerung in die Mailbox, aufs Handy oder vor die Haustür. Weil die Wähler das Angebot innherhalb des eigenen Bekanntenkreises selber verbreiten, mobilisieren sie für die Grünen niederschwellig und auf ungezwungene Art die jungen, urbanen Wähler, die sich durch klassische Wahlwerbung nicht an die Urne bringen lassen.Lesen »

Persönlicher Spendenaufruf erreicht neue Zielgruppen

Wenige Stunden nach dem Erdbeben in Haiti richtete ein deutscher Blogger einen persönlichen Aufruf zum Spenden an seine Leser. Dieser verbreitete sich innerhalb kurzer Zeit in der kleinen, aber eng vernetzten deutschen Blogszene. Auf diesem Weg konnten viele engagierte Menschen erreicht und zum Spenden motiviert werden, die den großen Spendenorganisationen sonst nicht zugänglich sind. Innerhalb kurzer Zeit wurden 25000 Euro für Haiti gespendet.Lesen »

Mit Kurznachrichten in die Medien

Innerhalb von nur 71 Tagen musste Thorsten Schäfer-Gümbel Ende 2008 vom einfachen Abgeordneten zum landesweit bekannten Spitzenkandidaten der hessischen SPD werden. Er knüpfte an den damals viel beachteten Online-Wahlkampf des amerikanischen Präsidenten Barack Obama an und erzeugte damit große Medienresonanz. Mit Werkzeugen wie dem Kurznachrichtendienst Twitter machte er ohne millionenschwere Imagekampagne Schlagzeilen als Politiker des Internetzeitalters.Lesen »

Unterstützer steuern Protest gegen den Klimawandel

Eine Gruppe junger Aktivisten nutzt erfolgreich das Internet, um partizipative und kreative Aktionen im Vorfeld des UN-Klimagipfels in Kopenhagen zu organisieren. Über Onlinekommunikation gelingt es der Kampagne, Teilnehmer aus ganz Deutschland als »Klimapiraten« zu gewinnen und von den Massenmedien wahrgenommen zu werden. Als Höhepunkt der Kampagne reisen über 100 Piraten mit zwei Segelschiffen zur Klimakonferenz und verbinden damit die lokale mit der globalen Ebene.Lesen »