Zur Kolumne

17 Beispiele, wie lokale und regionale Organisationen aus Politik und Zivilgesellschaft
das Internet für ihre Kampagnen und ihre Kommunikation erfolgreich nutzen können –
Unsere Reports aus der Zivilgesellschaft:

Helfen, einfach gemacht

In vielen deutschen Haushalten stapeln sich leergetrunkene Pfandflaschen. Häufig landen sie irgendwann einfach im Müll. Gleichzeitig gibt es immer mehr Menschen, die ihr Geld mit dem Sammeln und Zurückbringen ebensolcher Flaschen verdienen. Berliner Studenten schaffen eine Website, die beide Seiten zusammenbringt. Weil das Angebot durch seine Einfachheit überzeugt, gewinnt es über Mundpropaganda on- und offline rasch an Beliebtheit und verbreitet sich in weiteren Städten Deutschlands.Lesen »

Obst ernten mit Online-Anleitung

Die Idee kommt den Initianten beim Kanufahren in Ostdeutschland. Von alten, verwilderten Bäumen herab hängen reife Früchte ins Boot ‒ in dem die Rucksäcke liegen, die mit Supermarktobst aus Südamerika gefüllt sind. Zusammen mit vier Freunden brüten die Kanufahrer nach ihrer Rückkehr nach Berlin darüber, wie man verlassene Bäume wieder nutzen könnte. Gemeinsam schaffen sie die Plattform mundraub.org, auf der eine Google-Karte solche Bäume sichtbar macht.Lesen »

Kleinstspenden leicht und sichtbar machen

Eine Winterjacke, die einen Obdachlosen in Berlin möglicherweise vor dem Erfrieren rettet, kostet nur 30 Euro. Ein Bündnis um die Berliner Obdachlosenzeitung »strassen|feger« startet daher eine Kampagne, um möglichst viele Obdachlose mit einer Winterjacke auszustatten. Auf der Internetplattform »One Warm Winter« können sich Unterstützer mit einem Euro am Kauf einer Jacke beteiligen und dies im Internet gegenüber ihrem Umfeld sichtbar machen. Sobald 30 Euro gespendet worden sind, wird eine Jacke gekauft und dort eingesetzt, wo sie am dringendsten benötigt wird.Lesen »

Bewegungen online organisieren

Als die Studierenden der Universität Wien beschließen, für bessere Bildungsbedingungen in Streik zu treten, organisieren sie sich über das Internet. Die Nachricht vom besetzten Audimax verbreitet sich rasend schnell über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter. Innerhalb weniger Tage steht die offizielle Internetseite – und mit einer Live-Übertragung wird der Streik für alle sichtbar.Lesen »

Showdown in der Sporthalle

Möhlin liegt in der Nordwestschweiz, in der Nähe von Basel, hat 10.000 Einwohner und erlebte auf schweizerische Art sein »Stuttgart 21«. Eine Bürgerbewegung stellte sich den hochfliegenden Plänen der Regierung, erneut Acker- in Bauland umzuwandeln, entgegen. Weil sie sich vor Ort und in den politischen Möglichkeiten auskennt, spielte sie mit einfachen Mitteln das Projekt an die Wand – ganz ohne finanzielle Mittel, sondern mit Engagement, nachbarschaftlicher Arbeit, einem E-Mail-Verteiler und einer Website. Lesen »

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

In diesem letzten Report für 2010 schreiben wir das erste mal nicht über eine Kampagne, die wirklich umgesetzt worden ist und etwas bewegen konnte. Stattdessen wollen wir zum Jahresabschluss eine fiktive Kampagne beschreiben, die es zwar so noch nicht gegeben hat, die aber in dieser oder ähnlicher Form jederzeit irgendwo durchgeführt werden könnte. Und wir tun das ausnahmsweise gleich über zwei Seiten. Wir wollen mit diesem Beispiel zeigen, dass für gute Kampagnenideen nicht immer viel Geld und viele Mitarbeiter nötig sind, sondern dass auch kleine, lokale Kampagnen mit den richtigen Ideen zu einem Erfolg werden können. Wir wünschen frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Kampagnenjahr!Lesen »

Provokation verbreitet sich im Internet

Im aufgeheizten Schweizer Abstimmungskampf zur so gennanten »Ausschaffungsinitiative«, der Abschiebung »kriminieller Ausländer«, taucht die Internetseite einer neuen Organisation OLAF auf. In einem YouTube-Film vertritt der Vorsitzende, Dr. Alois Stocher, eine noch extremere Position als die rechtspopulistische Urheberin der Volksinitiative. Schnell wird die Kampagne durch die Medien aufgegriffen. Nach diesem Auftakt begleitet OLAF mit Aktionen den ganzen Abstimmungskampf und findet in der Satire einen Weg, um die extremen Forderungen der Initiative deutlich zu machen.Lesen »

Das Teilen sichtbar machen

Einen Monat lang teilen Bürgerinnen und Bürger, Selbstständige und Firmen aus Frankfurt mit Bedürftigen. Die Teilnehmer des Projekts FRANKFURT TEILT entscheiden selbst, was sie teilen – der eine spendet einen Nachmittag lang die Hälfte seines Stundenlohns und ein anderer kauft ein Brötchen für den Obdachlosen in der U-Bahn. Auf der Internetseite und in den sozialen Netzwerken macht jeder selbst sein Engagement für andere sichtbar und animiert so Bekannte und Freunde, auch etwas aus ihrem Leben zu teilen.Lesen »

Zur richtigen Zeit mobilisieren

Mit einer Online-Petition wollte eine Frankfurter Agentur den Deutschen Fußballbund dazu bringen, den Empfang der Nationalmannschaft nicht wie zuletzt in Berlin zu veranstalten, sondern traditionsgemäß auf dem Balkon des Frankfurter Rathauses. Mit ihrer Forderung verschafften sie vielen Fußballfans Gehör, die dieses Anliegen teilten. Der Zeitpunkt des Aufrufs, just zur Weltmeisterschaft, sorgte für breite Aufmerksamkeit und Unterstützung der Petition. Lesen »

Vorbilder provozieren für mehr Wahlbeteiligung

Kurz vor der Bundestagswahl 2009 haben Prominente aus allen Gesellschaftsschichten in einem Video auf YouTube dazu aufgerufen, die Wahl zu boykottieren. Der Appell wurde innerhalb einer Woche von vielen Medien als ein Skandal bezeichnet. Zehn Tage später lösten dieselben Prominenten die Kampagne auf: Mit ihrer gezielten Provokation wollten sie dem Thema Wahlbeteiligung Aufmerksamkeit verschaffen – und riefen zur Wahl auf.Lesen »

Jungwähler mobilisieren Potsdam

Der Stadtjugendring Potsdam veranstaltete einen Wettbewerb, bei dem die Potsdamer junge Gesichter für eine Mobilisierungskampagne zur Kommunalwahl bestimmen konnten. Die Bewerber dafür kämpften in ihrem Bekanntenkreis um Stimmen und erlebten so einen eigenen Wahlkampf, bevor der richtige zur Potsdamer Stadtverordnetenversammlung begann. Bei der Stimmabgabe auf der Website des Wettbewerbs kamen die Bekannten der Wettbewerbskandidaten in Kontakt mit der Kommunalpolitik und ins Gespräch mit den Kandidaten der Kommunalwahl – und erfuhren, wie die Stimmabgabe für diese funktioniert.Lesen »

Münchener mobilisieren 4.500 Personen gegen Nazis

Als die Mitglieder eines Münchener Stadtteilparlaments erfahren, dass Rechtsradikale zu einer Demonstration aufrufen, ist ihnen klar, dass sie etwas dagegen unternehmen werden. Weil sie nur etwas mehr als drei Woche Zeit haben, setzten sie auf eine Website und auf Facebook. Unter dem Motto »München ist bunt!« mobilisieren sie im Rahmen eines Kulturfests für ein tolerantes Miteinander und gegen Nazis rund 4.500 Teilnehmer.Lesen »

Persönlicher Spendenaufruf erreicht neue Zielgruppen

Wenige Stunden nach dem Erdbeben in Haiti richtete ein deutscher Blogger einen persönlichen Aufruf zum Spenden an seine Leser. Dieser verbreitete sich innerhalb kurzer Zeit in der kleinen, aber eng vernetzten deutschen Blogszene. Auf diesem Weg konnten viele engagierte Menschen erreicht und zum Spenden motiviert werden, die den großen Spendenorganisationen sonst nicht zugänglich sind. Innerhalb kurzer Zeit wurden 25000 Euro für Haiti gespendet.Lesen »

Lokalpolitisches Interesse über das Internet wecken

Eine Initiative junger Leute führt Gleichaltrige an die politischen Themen der Stadt Winterthur heran. Mit ungezwungenen Informationsveranstaltungen jenseits von Parteistrukturen und formellen Zwängen bietet »myWinti« einen Einstieg ins p­olitische Diskutieren und Handeln für junge Winterthurer, die sich für Lokalpoli­tik grundsätzlich interessieren, aber sich bisher nicht einbringen. Interessenten gewinnt die Initiative über internetgestützte Mundpropaganda.Lesen »

Bürgerbewegung organisiert Unterstützung vor Ort

Eine Bürgerbewegung in Zürich wehrt sich gegen Wohnungsabriss. Um die Bevölkerung, Medien und Politik für ihr Anliegen zu gewinnen, arbeitet sie geschickt mit den neuen Medien: Sie vermeiden, das konkrete Handeln in der »richtigen Welt« vor Ort durch zweifelhafte und weitgehend wirkungslose Online-Aktionen zu ersetzen. Stattdessen schaffen sie mit klassischer Organisationsarbeit in der Nachbarschaft eine solide Basis an Unterstützern und erweitern diese dann über deren persönliche Netzwerke im Internet. Die neuen Unterstützer mobilisiert sie konsequent für ihr Handeln vor Ort.Lesen »

Carrotmobs: Verbraucher belohnen Verantwortung

Statt auf Verzicht und Ächtung zu setzen, kehrt das Konzept »Carrotmob« den Gedanken des Boykotts um. Über eigene Webseiten und soziale Netzwerke haben Projekte in Berlin und Zürich Geschäfte gefunden, die bereit sind, einen bestimmten Anteil eines Tagesumsatzes für den Umweltschutz einzusetzen. Im Gegenzug machen die Veranstalter auf die Aktion aufmerksam, um möglichst viel Umsatz zu generieren. Dadurch erhält der Unternehmer einen direkten Anreiz, sich für den Umweltschutz einzusetzen und der Verbraucher sieht, welche Macht er durch seinen Konsum ausüben kann.Lesen »

»Aktion Uwe« – Online-Fundraising mit Multiplikatoren im Kleinen

Der Obdachlose Uwe Schneider bat Ole Seidenberg um Kleingeld. Im Gespräch erzählte Uwe seine Geschichte und von seinen Traum, ein Nachtcafé für Obdachlose eröffnen zu wollen. Ole entwickelte aus der Geschichte einen Protoypen für Online-Spendenaktionen. Er startete das Blog »Socialblogger«, auf dem er Uwes Geschichte erzählte und verschickte einen Unterstützungsaufruf im Bekanntenkreis. Via Blog, E-Mail, einer Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook und Twitter band er die Spenderinnen und Spender laufend ein und baute ein Netzwerk von festen Unterstützern, Ratgebern und Interessierten auf, die sich längerfristig engagierten und mit elektronischer Mundpropaganda den Unterstützerkreis vergrößerten.Lesen »