Zur Kolumne

23 Beispiele, wie lokale und regionale Organisationen aus Politik und Zivilgesellschaft
das Internet für ihre Kampagnen und ihre Kommunikation erfolgreich nutzen können –
Unsere Reports, deren Ziel Mobilisierung ist:

Mit Hilfe von Freunden vom Hörsaal ins Rathaus

In diesem fünfzigsten und letzten Report der Kampagnenpraxis stellen wir keine Kampagne vor, die tatsächlich umgesetzt worden ist. Stattdessen wollen wir zum Abschluss eine Kampagne beschreiben, die es noch nicht gegeben hat, aber so oder in ähnlicher Form zu jeder Zeit irgendwo durchgeführt werden könnte. Wir wollen mit diesem Beispiel zeigen, wie die richtige Idee auch ohne viele Plakate, Flyer und Anzeigen zum Erfolg führt. Und wir verweisen darin auf einige bereits erschienene Reports, verbunden mit dem Dank an Sie, unsere Leserinnen und Leser, für ihr laufendes Feedback in zwei Jahren Kampagnenpraxis.Lesen »

Helfen, einfach gemacht

In vielen deutschen Haushalten stapeln sich leergetrunkene Pfandflaschen. Häufig landen sie irgendwann einfach im Müll. Gleichzeitig gibt es immer mehr Menschen, die ihr Geld mit dem Sammeln und Zurückbringen ebensolcher Flaschen verdienen. Berliner Studenten schaffen eine Website, die beide Seiten zusammenbringt. Weil das Angebot durch seine Einfachheit überzeugt, gewinnt es über Mundpropaganda on- und offline rasch an Beliebtheit und verbreitet sich in weiteren Städten Deutschlands.Lesen »

Der Facebook-Bürgermeister

Der zweitjüngste Bürgermeister der Schweiz regiert die Gemeinde Aegerten. Als 26-jähriger Student tritt Stefan Krattiger gegen einen stramm bürgerlichen Feuerwehrkommandanten und Landwirt im besten Alter an, der obendrein Sohn eines ehemaligen Bürgermeisters ist. Im ländlichen 2.000-Seelen-Dorf gilt das Unterfangen zunächst als aussichtslos. Die einzige Chance besteht darin, die Wahlbeteiligung mit Neu- und Jungwählern massiv zu erhöhen. Der Sozialdemokrat weiß sie zu nutzen.Lesen »

Ich wähle umweltfreundlich. Und du?

Wie kann eine Umweltorganisation bei Wahlen im Sinne ihrer Anliegen mobilisieren? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nutzt die Stimmung vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg. Er verbreitet nicht nur Informationen zur »Umweltfreundlichkeit« der Kandidaten, sondern macht mit Hilfe einer Internetplattform seine Mitglieder und Sympathisanten zu Botschaftern umweltpolitischer Anliegen, die ihr Umfeld auf die Wahl hinweisen und zum Wählen motivieren. Lesen »

SMS für Menschenrechte verschicken

Amnesty International wurde mit Petitionen und Briefaktionen bekannt, die auf Ungerechtigkeiten aufmerksam machen. Mit Kurzmitteilungen hat die Organisation in der Schweiz eine neue Möglichkeit geschaffen, diese Petitionen zu unterstützen. Registrierte Teilnehmer erhalten SMS-Aufrufe, die sie mit einer einfachen Antwort unterstützen können. Die Teilnahmeraten sind entsprechend hoch. Lesen »

Persönliche Netzwerke mit SMS mobilisieren

Die Befürworter einer Schweizer Volksinitiative verfügten für ihre Abstimmung im Gegensatz zu den Gegnern kaum über institutionalisierte Netzwerke. Sie wählten deshalb die Kurzmitteilung als einfache und direkte Form, Gleichgesinnte zu Unterstützern und Botschaftern zu machen. Über eine Internetplattform konnte jeder in seinem Freundeskreis per SMS gratis zur Wahl aufrufen. Durch den persönlichen und bekannten Absender hatte die Mitteilung mehr Gewicht als der Wahlaufruf einer Partei.Lesen »

Bewegungen online organisieren

Als die Studierenden der Universität Wien beschließen, für bessere Bildungsbedingungen in Streik zu treten, organisieren sie sich über das Internet. Die Nachricht vom besetzten Audimax verbreitet sich rasend schnell über die sozialen Netzwerke wie Facebook und Twitter. Innerhalb weniger Tage steht die offizielle Internetseite – und mit einer Live-Übertragung wird der Streik für alle sichtbar.Lesen »

Dialog im Schlussspurt

In den letzten 72 Stunden des Landtagswahlkampfs 2010 arbeiten die Grünen in Nordrhein-Westfalen durch. Auf einer Onlineplattform beantwortet eine Gruppe von freiwilligen Helfern rund um die Uhr bis zum Schließen der Wahllokale Fragen von Wählerinnen und Wählern. Mehr als 1.700 Fragen werden gestellt und beantwortet.Lesen »

Showdown in der Sporthalle

Möhlin liegt in der Nordwestschweiz, in der Nähe von Basel, hat 10.000 Einwohner und erlebte auf schweizerische Art sein »Stuttgart 21«. Eine Bürgerbewegung stellte sich den hochfliegenden Plänen der Regierung, erneut Acker- in Bauland umzuwandeln, entgegen. Weil sie sich vor Ort und in den politischen Möglichkeiten auskennt, spielte sie mit einfachen Mitteln das Projekt an die Wand – ganz ohne finanzielle Mittel, sondern mit Engagement, nachbarschaftlicher Arbeit, einem E-Mail-Verteiler und einer Website. Lesen »

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

In diesem letzten Report für 2010 schreiben wir das erste mal nicht über eine Kampagne, die wirklich umgesetzt worden ist und etwas bewegen konnte. Stattdessen wollen wir zum Jahresabschluss eine fiktive Kampagne beschreiben, die es zwar so noch nicht gegeben hat, die aber in dieser oder ähnlicher Form jederzeit irgendwo durchgeführt werden könnte. Und wir tun das ausnahmsweise gleich über zwei Seiten. Wir wollen mit diesem Beispiel zeigen, dass für gute Kampagnenideen nicht immer viel Geld und viele Mitarbeiter nötig sind, sondern dass auch kleine, lokale Kampagnen mit den richtigen Ideen zu einem Erfolg werden können. Wir wünschen frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Kampagnenjahr!Lesen »

Das Teilen sichtbar machen

Einen Monat lang teilen Bürgerinnen und Bürger, Selbstständige und Firmen aus Frankfurt mit Bedürftigen. Die Teilnehmer des Projekts FRANKFURT TEILT entscheiden selbst, was sie teilen – der eine spendet einen Nachmittag lang die Hälfte seines Stundenlohns und ein anderer kauft ein Brötchen für den Obdachlosen in der U-Bahn. Auf der Internetseite und in den sozialen Netzwerken macht jeder selbst sein Engagement für andere sichtbar und animiert so Bekannte und Freunde, auch etwas aus ihrem Leben zu teilen.Lesen »

Konsumenten fordern Fairness in der Textilbranche

Die entwicklungspolitische Organisation »Erklärung von Bern« organisiert Konsumenten zu einer Protestbewegung gegen die Lohnpolitik der Modelabels. Mit den drei einfachen Online-Kampagnenschritten Protestieren-Weitererzählen-Spenden schuf die Kampagne ein breites Bewusstsein, dass Konsumenten erstens Macht haben und zweitens Konzerne mehr Verantwortung tragen sollten für faire Arbeitsbedingungen in den Ländern des Südens.Lesen »

Plakatierhelfer mit Straßenparty mobilisieren

2009 standen in Deutschland innerhalb eines Jahres zwei große Wahlkämpfe an. Nach der Europawahl im Juni mussten die Parteien für die Bundestagswahl im September ihre Aktivisten ein weiteres Mal für einen großen Einsatz gewinnen. Weil das Kleben von Plakaten vielen als besonders undankbare Aufgabe galt, drehte die Grüne Partei in Hamburg hier den Spieß um und machten das Plakatieren zum Party-Event.Lesen »

Zur richtigen Zeit mobilisieren

Mit einer Online-Petition wollte eine Frankfurter Agentur den Deutschen Fußballbund dazu bringen, den Empfang der Nationalmannschaft nicht wie zuletzt in Berlin zu veranstalten, sondern traditionsgemäß auf dem Balkon des Frankfurter Rathauses. Mit ihrer Forderung verschafften sie vielen Fußballfans Gehör, die dieses Anliegen teilten. Der Zeitpunkt des Aufrufs, just zur Weltmeisterschaft, sorgte für breite Aufmerksamkeit und Unterstützung der Petition. Lesen »

Unterstützer als politische Botschafter gewinnen

In ihrer Online-Kampagne im Landtagswahlkampf 2010 ermutigte die CDU Nordrhein-Westfalen ihre Mitglieder und Unterstützer, zu politischen Botschaftern im persönlichen Bekanntenkreis zu werden. Um ihnen eine Anlaufstelle im Netz zu bieten, bündelte die Partei Kampagnenmaterialien auf der Seite »NRW für Rüttgers«. Hier mischten sich offizielle Beiträge des Kampagnenteams mit Beiträgen von freiwilligen Unterstützern.Lesen »

Mitglieder als Botschafter organisieren

Die Jugendorganisation der SPD – die Jusos – setzte bei den Wahlen in Nordrhein-Westfalen auf Person-zu-Person-Mobilisierung. Anstatt die eigenen Ressourcen auf Medienarbeit und Online-PR zu konzentrieren, baute sie ganz auf ihre eigenen Mitglieder als Botschafter. Diese verbreiteten die Wahlkampfbotschaft, den Regierungswechsel für ein rotgrünes »NRW von morgen«, in ihrem eigenen Umfeld. Das Internet war dabei das wichtigste Organisationsinstrument.Lesen »

Jungwähler mobilisieren Potsdam

Der Stadtjugendring Potsdam veranstaltete einen Wettbewerb, bei dem die Potsdamer junge Gesichter für eine Mobilisierungskampagne zur Kommunalwahl bestimmen konnten. Die Bewerber dafür kämpften in ihrem Bekanntenkreis um Stimmen und erlebten so einen eigenen Wahlkampf, bevor der richtige zur Potsdamer Stadtverordnetenversammlung begann. Bei der Stimmabgabe auf der Website des Wettbewerbs kamen die Bekannten der Wettbewerbskandidaten in Kontakt mit der Kommunalpolitik und ins Gespräch mit den Kandidaten der Kommunalwahl – und erfuhren, wie die Stimmabgabe für diese funktioniert.Lesen »

Münchener mobilisieren 4.500 Personen gegen Nazis

Als die Mitglieder eines Münchener Stadtteilparlaments erfahren, dass Rechtsradikale zu einer Demonstration aufrufen, ist ihnen klar, dass sie etwas dagegen unternehmen werden. Weil sie nur etwas mehr als drei Woche Zeit haben, setzten sie auf eine Website und auf Facebook. Unter dem Motto »München ist bunt!« mobilisieren sie im Rahmen eines Kulturfests für ein tolerantes Miteinander und gegen Nazis rund 4.500 Teilnehmer.Lesen »

Stiftung holt Jugendliche ins Boot

Eine schweizerische Stiftung nutzte eine Preisverleihung gezielt für den Aufbau neuer Kontakte zu Jugendlichen. Der für sein Engagement gegen Rassismus ausgezeichnete Musikstar Stress erklärte sich bereit, Botschafter einer interaktiven Kampagne zu sein: Jugendliche, die zusammen mit Stress ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollten, konnten persönliche Videoschnipsel auf die Website der Kampagne hochladen. Aus diesen entstand der Videoclip zu einem Stress-Song. Die Stiftung gewann so für ihre Anliegen nicht nur die Aufmerksamkeit der jungen Generation. Sie baute auch längerfristig nutzbare Beziehungen zu Jugendlichen auf, die sich gegen Rassismus einsetzen wollen.Lesen »

Wie die Grünen ihre Wahlentscheider wecken

Drei Wochen vor den Kommunalwahlen in der Region Zürich haben die Grünen die Mobilisierungsaktion »Mitbestimmen« lanciert. Junge Wähler bestellen sich auf Facebook eine Wahlerinnerung in die Mailbox, aufs Handy oder vor die Haustür. Weil die Wähler das Angebot innherhalb des eigenen Bekanntenkreises selber verbreiten, mobilisieren sie für die Grünen niederschwellig und auf ungezwungene Art die jungen, urbanen Wähler, die sich durch klassische Wahlwerbung nicht an die Urne bringen lassen.Lesen »

Lokalpolitisches Interesse über das Internet wecken

Eine Initiative junger Leute führt Gleichaltrige an die politischen Themen der Stadt Winterthur heran. Mit ungezwungenen Informationsveranstaltungen jenseits von Parteistrukturen und formellen Zwängen bietet »myWinti« einen Einstieg ins p­olitische Diskutieren und Handeln für junge Winterthurer, die sich für Lokalpoli­tik grundsätzlich interessieren, aber sich bisher nicht einbringen. Interessenten gewinnt die Initiative über internetgestützte Mundpropaganda.Lesen »

Bürgerbewegung organisiert Unterstützung vor Ort

Eine Bürgerbewegung in Zürich wehrt sich gegen Wohnungsabriss. Um die Bevölkerung, Medien und Politik für ihr Anliegen zu gewinnen, arbeitet sie geschickt mit den neuen Medien: Sie vermeiden, das konkrete Handeln in der »richtigen Welt« vor Ort durch zweifelhafte und weitgehend wirkungslose Online-Aktionen zu ersetzen. Stattdessen schaffen sie mit klassischer Organisationsarbeit in der Nachbarschaft eine solide Basis an Unterstützern und erweitern diese dann über deren persönliche Netzwerke im Internet. Die neuen Unterstützer mobilisiert sie konsequent für ihr Handeln vor Ort.Lesen »

Carrotmobs: Verbraucher belohnen Verantwortung

Statt auf Verzicht und Ächtung zu setzen, kehrt das Konzept »Carrotmob« den Gedanken des Boykotts um. Über eigene Webseiten und soziale Netzwerke haben Projekte in Berlin und Zürich Geschäfte gefunden, die bereit sind, einen bestimmten Anteil eines Tagesumsatzes für den Umweltschutz einzusetzen. Im Gegenzug machen die Veranstalter auf die Aktion aufmerksam, um möglichst viel Umsatz zu generieren. Dadurch erhält der Unternehmer einen direkten Anreiz, sich für den Umweltschutz einzusetzen und der Verbraucher sieht, welche Macht er durch seinen Konsum ausüben kann.Lesen »